So international (und auch klein) ist die Traberwelt

Interessanter slowenischer Auftritt in Baden

Dream Catcher1

Dream Catcher (Peter Zadel jun.)   www.pferderennfoto.at

Am 17. Juli feierte der junge slowenische Fahrer Peter Zadel junior auf der Sommerbahn einen durchaus beachtenswerten Doppelerfolg. Einerseits im höchstdotierten Bewerb des Abend-Renntages, in der Tour Trotteur Francais um 3.000 Euro mit der vierjährigen Kesaco-Phedo-Tochter Anita (die übrigens aus einer der stärksten französischen Mutterlinie abstammt, jener der La Jardiniere mit Trabern wie Queila Gede, Fan Idole, Insert Gede oder zuletzt Olga du Biwetz, Utoky oder Uniclove, vor allem aber natürlich mit der legendären Une de Mai), andererseits mit dem favorisierten fünfjährigen slowenischen Hengst Dream Catcher, der einen interessanten Bezug zu Österreich aufweist.

Antony Somolli 2004

Antony Somolli (Wolfgang Ruth)  www.pferderennfoto.at

Mary C.

Mary C.
Aus: „Das Goldene Buch des Renn-,
Reit- und Traber-Sport”, Wien 1904

The Plunger

Deckanzeige von 1919
Vielen Dank an unseren slowakischen Kollegen Gabriel Petrik, siehe dazu auch http://zuchtbuch.trotdb.info

Sein Vater ist doch etwas überraschend der ehemalige Derby-Dritte von 2003, Antony Somolli (Sieger des damaligen Blauen Bandes war Hot Gill vor Elton John). Unser slowenischer Kollege Vito Šadl erzählt, dass Antony Somolli nach seiner österreichischen Rennkarriere (neben dem dritten Rang im Derby u.a. ein Zuchtrennsieg in der Proven Freight Trophy des Jahres 2004 im Magna Racino), die ihm neben einem Rekord von 1:13,7 Gewinne von rund 78.000 Euro einbrachten, nach Slowenien exportiert wurde, wo er noch ein paar Starts absolvierte – und auch deckte. Allerdings blieb Dream Catcher sein einziges Fohlen in Slowenien, danach wurde er nach Serbien weiterverkauft, wo er laut Šadl (möglicherweise) heute noch lebt.

Nur eine kleine Story in der großen Welt der Traber, aber doch eine durchaus interessante, zumal Antony Somolli auf eine Mutterlinie zurückführt (jene der Amerikanerin Mrs Cluke, geboren 1861), die mit dem legendären Heinrich (Derbysieger 1931, Hunyady-Sieger 1932) den neben Nervus rerum (Hunyady-Sieger 1934) wohl besten österreichischen Traber des früheren Trabrennsportes brachte. Noch weiter zurück sieht man in dieser Mutterlinie den Derbysieger von 1906, Benedict, die Hunyady-Siegerinnen Tilly (1901) und Mary C. (1900), sowie den 1906 geborenen Amerikaner The Plunger (ein Sohn der Mary C.), der wiederum nach Österreich exportiert wurde und als Stallion mit Wirkung deckte. Ein Ur-Ur-Enkel von Hambletonian 10, war er verantwortlich für einige Zuchtrennsieger des damaligen Trabrennsportes, Liste siehe hier.

Eine nahe Verwandte zu Antony Somolli, der aus der Ata-Red-G-Stute Atina (a.d. Tina v. Advokat) stammt, war die 1994 geborene, aus der Athena, einer rechten Schwester zu Atina stammende österreichische Spitzenstute Eirene 1:13,5 – rd. 125.000 Euro (v. Speedy Claude), die in der Zucht leider bei weitem nicht an ihre eigenen Rennleistungen anschließen konnte. Diese Mutterlinie, die direkt zu Heinrichs Mutter Heimchen zurückführt, kann also wohl nur mehr durch zwei Töchter von Eirene, Angelina Jolie (*2005, v. Super Arnie) und der noch aktiven Xena O (*2008, v. Uronometro) gerettet werden.













2014_07


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