Das schwedische Trav-Kriterium
wirft seine Schatten voraus


Stets ein Indikator der europäischen Traberzucht

Trixton_2014_08_02

Trixton bei seinem Sieg im Hambletonian im Jahr 2014   Foto: Gerard Forni

Am 11. September werden die jeweils 6 Vorläufe des Svenskt Trav-Kriterium (2640 Meter, offen für beide Geschlechter, es treten jedoch keine Stuten an) und der Svenskt Trav-Oaks (2140 Meter/ Stuten) durchgeführt, die ersten zwei Pferde qualifizieren sich in jedem Lauf für die Finali am 26. September. Diese Rennen für die dreijährigen schwedischen Traber des Jahrgangs 2017 sind höchst interessant, was die Durchschlagskraft neuer und auch verdienter Deckhengste anbelangt.

Bei diesen wollen wir auch gleich bleiben. Die Stallions mit den meisten Pferden in den Vorläufen sind:

20: Maharajah (SE/ v. Viking Kronos)
19: Muscle Hill (US/ v. Muscles Yankee)
15:
Readly Express (SE/ v. Ready Cash)
  7:
Trixton (US/ v. Muscle Hill)
  6:
Bold Eagle (FR/ v. Ready Cash)
  6:
S J´s Caviar (US/ v. S J´s Photo)

Dazu sei angemerkt:

Während Maharajah und vor allem Muscle Hill höchst erfolgreiche Deckhengste sind (was man durchaus auch von Trixton, Bold Eagle und S J´s Caviar behaupten kann), muss sich der erste Jahrgang von Readly Express erst beweisen. Er hatte im Jahrgang 2017 exakt 62 Nachkommen. Dass es nicht mehr sind, ist möglicherweise auf die doch recht hohe Decktaxe von rund 9.500 Euro zurückzuführen. Dennoch ist der Prozentsatz seiner Starter aus dem ersten Jahrgang mit 24 Prozent alles andere als schlecht, wie viele Nachkommen ins Finale kommen, wird sich allerdings erst weisen.

Ein Wort auch noch zu S J´s Caviar. Der Hengst, der um insgesamt 74.000 SEK (rund 7.400 Euro) auf Brodda Stuteri deckt, ist seit seinem ersten Jahrgang 2014 ein Dauerbrenner in der Deckhengste-Landschaft Schwedens, nachdem er davor lange Zeit in seiner Heimat USA gedeckt hat. Es ist durchaus auffällig, dass Stallions aus dieser Mutterlinie in den vergangenen Jahrzehnten mit außergewöhnlichen Erfolgen aufwarten können. Neben S J´s Caviar zählen – chronologisch rückwärts betrachtet – vor allem Light Kronos (v. S J´s Photo/ in Österreich), Russell November (v. General November/ in Holland), Expo Bi (v. Toss Out/ in Deutschland), Allison Hollow (v. Supergill/ in Deutschland), Chipmate (v. Pine Chip/ in Dänemark und Norwegen), Toss Out (v. Supergill/ vornehmlich in Italien, aber auch in Deutschland) sowie Supergill (v. Super Bowl) selbst, der zuerst in seinem Geburtsland USA, dann in seiner neuen Heimat Italien sowie in praktisch allen Traberländern Europas höchst erfolgreich war, zu den besten Stallions. Der in den USA erfolgreiche, nunmehr vierjährige Don´t Let Em (v. Muscle Hill), könnte der nächste in dieser Riege sein, der schwedische Ausnahmetraber Steinlager zählt hingegen leider nicht dazu 

Dies ist die Mutterlinie der 1883 geborenen Amerikanerin Molly Armstrong, die allerdings eigentlich erst ab den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts richtig Fahrt aufnahm. Schon 1955 wurde hingegen Lady Ann Reed aus dieser Linie geboren, auf deren 12 Fohlen praktisch alle erfolgreichen Hengste dieser Linie zurückgehen.

Zurück nach Schweden: Abgesehen davon, dass – wie auch in den Vorläufen zum Schwedischen Derby – die Anzahl der Wallache in den 6 Vorläufen für das Kriterium beachtlich ist, nämlich 22 von 72 Pferden, die unwiderruflich für die Zucht verloren gehen, ist weiters zu beobachten:

– Der erste Jahrgang von The Banks (US/ v. Donato Hanover) ist mit vier Pferden in den Eliminationen vertreten.
Googoo Gaagaa (US/ v. Cam´s Rocket), der alle vier Teilnehmer in den Vorläufen des Schwedischen Derbys ins Finale brachte (und dort mit Hail Mary auch den klaren Sieger stellte), ist bei den Dreijährigen mit nur einem Pferd in den Vorläufen vertreten (bei den Stuten in den Oaks).

Wir werden das Ergebnis der Finalläufe an dieser Stelle weiter erörtern.


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